Türkei
17.07.2019
Freispruch für ROG-Korrespondent und Mitangeklagte
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist außerordentlich erleichtert über den heutigen Freispruch ihres langjährigen ROG-Türkei-Korrespondenten Erol Önderoglu sowie seiner Mitangeklagten Sebnem Korur Fincanci und Ahmet Nesin. Alle drei standen seit November 2016 wegen angeblicher Terrorpropaganda in Istanbul vor Gericht. Hintergrund war ihre Teilnahme an einer Solidaritätsaktion für die mittlerweile geschlossene pro-kurdische Zeitung Özgür Gündem.
„Wir freuen uns sehr über die Freisprüche. Dass Erol Önderoglu und seine Mitangeklagten drei Jahre lang immer wieder zu Verhandlungen anreisen mussten, die meist nach wenigen Minuten ohne Anhörung vertagt wurden, ist dennoch ein Skandal. Angesichts des jetzigen Urteils sollte die türkische Justiz die noch bestehende, ebenso absurde Anklage gegen Önderoglu zügig niederschlagen“, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske.
Ab dem 7. November steht Önderoglu wegen vermeintlicher Terrorpropaganda wieder vor Gericht. Hintergrund ist seine Unterstützung einer Kampagne, die das Vorgehen der türkischen Behörden gegen die Initiative „Academics for Peace“ kritisiert. Darin hatten hunderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Januar 2016 einen Appell gegen das militärische Vorgehen der türkischen Regierung im Südosten der Türkei unterzeichnet.
Önderoglu ist seit 1996 Türkei-Korrespondent von Reporter ohne Grenzen. Daneben verfasst er die Quartalsberichte der alternativen türkischen Nachrichtenagentur Bianet zum Stand der Meinungsfreiheit in der Türkei.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 157 von 180 Staaten. Weitere Informationen über die Lage der Pressefreiheit finden Sie hier.
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