Türkei
15.10.2018
Mesale Tolu endlich freisprechen
Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die türkische Justiz auf, die haltlosen Vorwürfe gegen Mesale Tolu endlich fallenzulassen. Am Dienstag (16.10.) geht in Istanbul der Prozess gegen die deutsche Journalistin weiter. Tolu steht seit Oktober 2017 wegen angeblicher Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht.
„Auch nachdem Mesale Tolu freigelassen wurde und ausreisen durfte, bleibt sie in den Augen der türkischen Justiz eine Kriminelle. Ihr angebliches Verbrechen ist kritischer Journalismus, den Präsident Erdogan mit beispielloser Härte unterdrückt“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Es wird höchste Zeit, Mesale Tolu von den absurden Terrorvorwürfen freizusprechen und die Ausreisesperre gegen ihren Mann aufzuheben.“
Tolu, die im Jahr 2007 die türkische Staatsbürgerschaft abgelegt hatte, war Ende April 2017 in Istanbul festgenommen worden und saß ab dem 5. Mai mehr als sieben Monate im Frauengefängnis Bakirköy. Mitte Dezember 2017 wurde sie unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen, im August 2018 durfte sie nach Aufhebung der Ausreisesperre in ihre Heimat Deutschland zurückkehren. Ihr Mann Suat Corlu, der im selben Verfahren mit ähnlichen Vorwürfen angeklagt ist, darf die Türkei jedoch weiterhin nicht verlassen.
Vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Erdogan Ende September hatte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Mesale Tolu getroffen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 157 von 180 Staaten.
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