Ukraine
04.11.2019
#FreeThemAll: Stanislaw Asejew
In der selbst proklamierten Volksrepublik Donezk ist der Journalist Stanislaw Asejew zu einer Haftstrafe von 15 Jahren und einem anschließenden Arbeitsverbot von 30 Monaten verurteilt worden. Asejew, der unter dem Pseudonym Stanislaw Wasin für ukrainische Medien wie die Tageszeitung Ukrajinska Prawda und die Wochenzeitung Dserkalo Tischnja schreibt, war bereits im Juni 2017 von prorussischen Separatisten festgesetzt worden.
Laut Informationen der Donezk News Agency (DNA) wurde der 27-Jährige nun in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter „Spionage“ und „Organisierung einer extremistischen Gruppe“. Konkret war ihm vorgeworfen worden, mit dem ukrainischen Geheimdienst zusammengearbeitet zu haben. Teil des Prozesses gegen Asejew war auch ein Geständnis, das er bereits im August 2018 ablegte und das damals auch im russischen Staatsfernsehen übertragen worden war. Engen Vertrauten des Journalisten zufolge war dieses jedoch nur auf extremen Druck der Behörden entstanden. So soll Asejew mehrmals mit der Verhaftung seiner Mutter gedroht worden sein.
Die von den Separatisten beherrschte Volksrepublik Donezk ist international nicht anerkannt. In dem Gebiet im Osten der Ukraine gibt es seit Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen.
In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.
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