In Usbekistan ist der Videoblogger Otabek Sattorij wegen „übler Nachrede“ und „Erpressung“ zu einer Haftstrafe von 6,5 Jahren und einer Geldstrafe von 9,8 Millionen So’m, umgerechnet 770 Euro, verurteilt worden. Vertreter der Organisation Reporter ohne Grenzen bezeichneten das Urteil direkt im Anschluss als „haltlos“ und forderten eine sofortige Freilassung des Journalisten.

Sattorij, der in seiner Heimat als Gründer eines YouTube-Kanals namens Xalq Fikri (zu Deutsch: „die Meinung des Volkes“) bekannt ist, war am 29. Januar dieses Jahres in der Provinz Surxondaryo festgenommen worden. Laut Medienberichten wurde seine Wohnung dabei von mindestens zehn Polizeibeamten in Zivil gestürmt. Wenig später gaben die Behörden bekannt, Sattorij werde beschuldigt, mehrere „unidentifizierte Personen“ bestohlen und erpresst zu haben.

Internationale Beobachter vermuten hinter den Ermittlungen gegen den Journalisten von Beginn an eine gezielte politische Hetzkampagne. In der Vergangenheit hatte Sattorij immer wieder kritisch über die usbekische Regierung berichtet und Themen wie Korruption und politische Repression aufgegriffen.