Usbekistan
31.07.2009
Zwölf Jahre Haft für usbekischen Journalisten
Am 30. Juli wurde der usbekische Journalist Dilmurod Sajid wegen angeblicher Erpressung und Dokumentenfälschung zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gerichtsverfahren fand im Bezirk Toylok, in der Provinz Samarkand im Süden des Landes, hinter verschlossenen Türen statt. Sajid besteht auf seiner Unschuld und laut seinem Anwalt Ruhiddin Kamilow fehlen die Beweise für die Anschuldigungen.
Reporter ohne Grenzen (ROG) protestiert gegen die Verurteilung von Sajid: "Wir fordern die Freilassung des Journalisten oder verlangen zumindest, dass ein faires Berufungsverfahren gegen diese unangemessen harte Bestrafung zugelassen wird."
"Sajid ist bereits der achte Journalist, der in diesem Jahr in Usbekistan inhaftiert wurde. Aus unserer Sicht wurde er nicht aus den vor Gericht genannten Gründen verhaftet, sondern aufgrund seiner Tätigkeit als kritischer Journalist", so ROG weiter.
"Sajids Verhaftung erinnert an den Fall des Journalisten Salidschon Abdurachmanow, der 2008 wegen angeblichen Drogenbesitzes zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war. Es wird deutlich, dass Usbekistan das Recht auf freie Meinungsäußerung immer stärker einschränkt", kritisiert ROG.
Dilmurod Sajid, der seit dem 22.Februar 2009 inhaftiert ist, machte sich als regierungskritischer Autor einen Namen. Insbesondere hatte er in mehreren Artikeln Regierungsbeamte in der usbekischen Region Samarkand beschuldigt, für die Verarmung der regionalen Bauern verantwortlich zu sein.
Usbekistan steht in der aktuellen ROG-Rangliste zur Lage der Pressefreiheit weltweit auf Platz 162 von 173 Ländern.
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