Deutschland
29.09.2015
Angriffe auf Journalisten in Dresden
Reporter ohne Grenzen ist schockiert über die Angriffe auf Journalisten bei einer Pegida-Demonstration am Montagabend in Dresden. Ein MDR-Mitarbeiter wurde von einem Pegida-Anhänger getreten, ein Journalist der Dresdner Neuesten Nachrichten bekam einen Schlag ins Gesicht. Die Täter tauchten anschließend in der johlenden Menge unter, die Polizei kam zu spät. Die Journalisten wollen Anzeige erstatten.
„Dass rechte Demonstranten ungehindert Journalisten schlagen und treten, um dann in der Menge zu verschwinden, ist skandalös“, sagte der Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen, Michael Rediske, in Berlin. „Kaum zu glauben, dass die sächsische Polizei ausgerechnet auf dem Platz vor dem Dresdner Landtag nicht in der Lage ist, das zu verhindern.“
Bereits in der Vergangenheit waren Journalisten auf Demonstrationen des islamfeindlichen Pegida-Bündnisses angegriffen oder bei der Arbeit behindert worden, etwa am 21. Januar in Leipzig und am 2. Februar in Braunschweig. Am 26. Januar konnte ein WDR-Team in Duisburg nur unter Polizeischutz von einer Pegida-Demonstration berichten. Zuvor waren im Internet gefälschte Todesanzeigen für Journalisten in Nordrhein-Westfalen aufgetaucht. In Dresden wurden vor einigen Tagen Flugblätter verteilt, in denen vor der Sächsischen Zeitung und den Dresdener Neuesten Nachrichten gewarnt wird, die von der Politik gekauft seien.
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