Nahaufnahme Deutschland: Pressefreiheit im Überblick
Zusammenfassung
Häufige Gewalt gegenüber Journalist*innen auf Demonstrationen hat dazu geführt, dass sich 2024 die Zahl der von Reporter ohne Grenzen (RSF) verifizierten Übergriffe gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat. Insgesamt 89 Angriffe auf Medienschaffende konnten dokumentiert und geprüft werden (2023: 41). 75 davon waren Angriffe wie Tritte oder Stoßen, aber auch das Bewerfen mit Gegenständen. 38 Fälle körperlicher Gewalt ereigneten sich allein auf Nahostdemonstrationen in Berlin. 21 weitere Angriffe kamen aus dem verschwörungstheoretischen und rechtsextremen Umfeld.
Generell erleben Reporter*innen zunehmende Pressefeindlichkeit und ein verengtes Verständnis von Pressefreiheit. Denn viele Bürger*innen sehen Berichterstattende, die nicht ihrem eigenen politischen Spektrum entstammen, mittlerweile als Gegner an.
Vor allem nach dem 7. Oktober 2023 wurde RSF aus mehreren Redaktionen von einem stark verengten Meinungskorridor bei der Arbeit zu Israel und Palästina berichtet. Unter anderem Auslandskorrespondent*innen schildern aus den Redaktionen äußerst langwierige Kontroll- und Aushandlungsprozesse zu Begriffen, mit denen die israelische Kriegsführung kritisiert wird. Aussagen palästinensischer Quellen und von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch oder den Vereinten Nationen (UNO) würden grundsätzlich in Frage gestellt – anders als solche des israelischen Militärs. Viele Journalist*innen äußern zudem Angst vor Bloßstellung in anderen Medien und auf Social Media.
In der deutschen Gesetzgebung stehen wichtige Vorhaben weiter aus, unter anderem bei der Umsetzung von EU-Gesetzgebung.
Außerdem müssen EU-Verordnungen wie der European Media Freedom Act (EMFA) und der Digital Service Act (DSA) konsequent angewandt werden, um Medienpluralismus und -unabhängigkeit zu gewährleisten. Angesichts der Aktionen der Trump-Regierung und ihrer verbündeten großen Internetkonzerne steht die EU vor der noch dringlicheren Aufgabe, ihre neuen Regulierungsvorschriften für große Portale und den Schutz gegen Hassrede und Desinformation in Europa durchzusetzen.
Mehrere Gesetzesvorhaben aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung wurden nicht umgesetzt, darunter einige, für die sich RSF eingesetzt hatte: eine finanzielle Presseförderung, um der weiter abnehmenden Vielfalt vor allem auf lokaler Ebene entgegenzuwirken, die steuerliche Anerkennung von gemeinnützigem Journalismus sowie ein geplantes Gesetz gegen digitale Gewalt. Gleichzeitig scheiterten auch Gesetzesvorhaben, vor denen RSF warnt, wie die Vorratsdatenspeicherung und Verschärfungen der Telekommunikationsüberwachung.
Gewalt gegen Berichtende und Redaktionen
Für das Jahr 2024 hat Reporter ohne Grenzen (RSF) insgesamt 89 Angriffe auf Medienschaffende und Redaktionen dokumentiert und geprüft. Damit ist die Zahl der Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr (41 Übergriffe) mehr als doppelt so hoch. Seit 2015, dem Beginn der Erhebungen, ist die Zahl die zweithöchste – nach dem Rekordhoch des Jahres 2022, für das RSF 103 Übergriffe verifiziert hatte. (siehe Abbildung).
Entwicklung der Angriffe auf Journalist*innen und Medien
Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer. RSF sammelte im Jahr 2024 insgesamt 123 Hinweise auf Gewalt gegen Medienschaffende, von denen jedoch – meist aufgrund fehlender Zeug*innen – nicht alle verifiziert werden konnten. Auch eine Zählweise auf der Grundlage sorgfältiger Recherche kann strikten wissenschaftlichen oder juristischen Kriterien nicht genügen, da es vielfach nur Schilderungen, aber keine Ermittlungen oder Gerichtsverfahren gibt. Dennoch versucht RSF, mit aufwändiger Recherche und Verifizierung einen Überblick herzustellen, der das Dunkelfeld von Gewalt gegen Medienschaffende so gut wie möglich erhellt. Als Attacken zählt RSF neben körperlichen Angriffen auf Journalist*innen und ihre Ausrüstung auch Sachbeschädigungen an Redaktionsgebäuden und befragt neben den Betroffenen auch mögliche Zeug*innen und die Polizei zu den Vorfällen.
Insgesamt konnte RSF im Jahr 2024 75 physische Angriffe auf Journalist*innen feststellen. Am häufigsten waren Attacken in Form von Tritten und Schlägen, auch mit Gegenständen wie Fahnenstangen oder Trommelstöcken. Als Angriff gewertet wurden diese, sofern sie Körper oder Ausrüstung von Journalist*innen tatsächlich getroffen haben. Täter*innen haben Medienschaffende auch brutal zusammengeschlagen, sie wurden zu Boden gestoßen, in die Genitalien getreten, mit Eiern oder Kaffeebechern beworfen oder mit Pfefferspray attackiert.
Art der Angriffe auf Journalist*innen und Medienhäuser in Deutschland 2025
Die meisten der 89 für das Jahr 2024 verifizierten Angriffe ereigneten sich in Berlin (49), gefolgt von Bayern (8) und Sachsen (8), Niedersachsen (5), Nordrhein-Westfalen (4), Brandenburg (3), Hessen (3) und Sachsen-Anhalt (3), Hamburg (2), Thüringen (1), Schleswig-Holstein (1), Bremen (1) und Baden-Württemberg (1).
Die gefährlichsten Orte für Medienschaffende waren - wie schon im Vorjahr - politische Versammlungen wie Demonstrationen, Parteiveranstaltungen oder Protestaktionen. Hier wurden 66 von insgesamt 89 verifizierten Attacken gezählt.
Orte an denen Journalist*innen und Medien in Deutschland im Jahr 2025 angegriffen wurden
Gewalt rund um Nahost-Demonstrationen in Berlin
Insgesamt waren Nahost-Demonstrationen mit 38 physischen Übergriffen der gefährlichste Ort für deutsche Journalist*innen im Jahr 2024. Besonders viele Gewalttaten zählte RSF in der Hauptstadt:
Sonderfall Berlin: Die Statistik wird 2024 von den 49 in der Hauptstadt verifizierten körperlichen Übergriffen und Sachbeschädigungen an Redaktionsgebäuden überschattet. 40 davon fanden mit Bezug zur polarisierenden Nahost-Thematik statt, die meisten davon auf Palästina-solidarischen Demonstrationen. Besonders oft wurde BILD-Reporter Iman Sefati angegriffen: Auf ihn entfielen 15 überprüfbare Angriffe. Häufig arbeitet er mit dem Fotojournalisten Yalcin Askin zusammen, der für das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. vor Ort war. Die Protestierenden haben Sefati und Askin bedroht, beleidigt, bespuckt, sie wurden mehrfach geschlagen, getreten und geschubst. Mit insgesamt 29 Attacken entfallen knapp 40 Prozent der in ganz Deutschland gezählten körperlichen Attacken auf die beiden. Zudem wurde Iman Sefati nach eigenen Angaben am 30. Juli vor seiner Haustür mit einem Messer bedroht. Den Täter habe er von einer „Pro-Palästina“-Demo wiedererkannt.
Journalist*innen vieler Medien und Verlage wiesen RSF auf die aggressive Stimmung von Demonstrierenden hin. Neben Schlägen und Tritten habe es am Rande von Nahost-Demonstrationen auch Morddrohungen gegeben. Zudem sei es für Reporter*innen deutscher Medien schwierig, vor Ort Gesprächspartner*innen zu finden. Medienaktivist*innen, die sich auf Plattformen wie Instagram ein breites Publikum aufgebaut hätten, seien hingegen willkommen. Wieder andere Journalist*innen berichten, dass sie bei Protestaktionen rund um Kulturveranstaltungen mit Nahost-Kontext zum Beispiel von Museumsmitarbeitenden und Sicherheitskräften in der Berichterstattung körperlich angegangen wurden, vor allem, wenn sie schwerpunktmäßig über die Auswirkungen des Krieges auf die palästinensische Zivilbevölkerung berichten. Gegenüber RSF schilderten einige Reporter*innen, dass sie aus Furcht vor körperlichen Übergriffen die Arbeit auf diesen Demonstrationen sogar ganz meiden würden.
Viele der Protestierenden gaben an, dass sie die Berichterstattung der professionellen deutschen Medien nach dem 7. Oktober 2023 insbesondere in den ersten Wochen und Monaten nach Kriegsbeginn als sehr einseitig zugunsten Israels empfunden hätten. Es sei nur wenig über die Lage der Bevölkerung von Gaza berichtet worden. In der Folge stieg die Zahl der Berichte in den Sozialen Medien an, bei denen nur schwer zwischen Journalismus und Aktivismus zu unterscheiden ist. Auf den Demonstrationen werden vor allem den BILD-Medien einseitige und menschenverachtende Berichterstattung sowie Hetzkampagnen vorgeworfen.
Auch außerhalb der Hauptstadt haben Protestierende auf Nahost-Demonstrationen immer wieder Journalist*innen angegriffen. Einer der brutalsten Angriffe fand am 24. Januar in Leipzig statt. Der betroffene Journalist war für den privaten Sender Sachsen Fernsehen vor Ort und wurde von einem Freund begleitet, als beide erst verbal attackiert und anschließend zusammengeschlagen wurden. Auch als der Journalist bereits am Boden lag, wurde weiter auf ihn eingetreten. Beide Opfer kamen verletzt ins Krankenhaus. Im Dezember wurde gegen drei Tatverdächtige Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben.
Ein anderes Mal traf es einen Reporter des Blogs Ruhrbarone aus Duisburg: Am 30. März wurde er beim sogenannten Ostermarsch durch Palästina-solidarische Demonstrierende angegriffen. Der Betroffene beschreibt, dass ihm die Täterinnen das Handy entreißen wollten und ihm ins Gesicht schlugen, was zu Verletzungen an der Stirn führte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Beschuldigte dauern noch an.
Auseinandersetzungen mit der Polizei
Für die Demonstrationen nach dem 7. Oktober 2023 bestätigt die Berliner Polizei zahlreiche körperliche Angriffe auf Reporter*innen. Sie richtete zeitweise Medienschutzbereiche ein und begleitete Berichterstattende bei ihrer Arbeit.
Gerade auf Nahost-Demonstrationen kam es dennoch vielfach zu Konflikten: Vor allem im Spätsommer 2024 gingen Hinweise bei RSF ein, wonach auch die Polizei gegen Reporter*innen übermäßig gewaltsam vorgegangen sei. Oft gab es jedoch weder Zeug*innen noch Videos. Ein Vorfall bei der Räumung eines besetzten Instituts der Humboldt-Universität führte allerdings zur Verurteilung eines Polizisten zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen. Er hatte den Videojournalisten Ignacio Rosaslanda, der für die Berliner Zeitung berichtete, zu Boden gebracht, mit der Faust ins Gesicht geschlagen und gefesselt.
Offiziell erklärt die Berliner Polizei auf Anfrage von RSF, während der Festnahme oder Ingewahrsamnahme von Personen “aufgrund deren gefahrenrechtlich relevantem Verhalten” sei “eine Vielzahl von Videoclips und Teilausschnitten dieser Situationen” entstanden, “angefertigt von Personen, die sich im unmittelbaren Umfeld aufhielten”. Nach Ansicht der Berliner Polizei ist die Behauptung von Polizeigewalt eine Taktik, die bisweilen von Palästina-solidarischen Aktivist*innen verwendet würde, die sich mit angeblichen Presseausweisen als Medienschaffende ausgeben. Der von der Innenministerkonferenz anerkannte “bundeseinheitliche Presseausweis” wird von Journalisten- und Verlegerverbänden nach Prüfung ausgegeben. Daneben geben andere Organisationen auf kommerzieller Basis eigene Ausweise auch ohne Prüfung der journalistischen Tätigkeit heraus. Auf der Basis von Artikel 5 GG ist dies legal, für die Polizei auf Demonstrationen jedoch schwer zu beurteilen, ob es sich im konkreten Fall um Journalismus oder um filmende Demonstrant*innen handelt. Dies führt immer wieder zu Konflikten über den Zugang zu abgesperrten Bereichen.
Von insgesamt sechs durch RSF verifizierten Übergriffen der Polizei auf Medienschaffende im Jahr 2024 fanden vier im Kontext von Nahost-Demonstrationen in Berlin statt. Ein weiterer Übergriff auf eine Reporterin geschah am 10. Mai in Berlin bei der Versammlung „Disrupt Tesla“, wo Polizisten einer Reporterin trotz sichtbar getragenem Presseausweis das Mobiltelefon aus der Hand schlugen.
Angriffe vom rechten Rand
Für das Jahr 2024 verifizierte RSF insgesamt 21 gewalttätige Angriffe, die dem rechten beziehungsweise rechtsradikalen Spektrum zugeordnet werden können.
Darunter waren 12 Attacken bei Naziaufmärschen, rechten Demonstrationen oder AfD-Veranstaltungen. 6 davon widerfuhren der Bürgerjournalistin mit dem Pseudonym Kili Weber, die seit Jahren über rechtsradikale Veranstaltungen in Sachsen berichtet. Damit entfallen knapp 30 Prozent aller gewalttätigen Angriffe vom rechten Rand und 8 Prozent aller körperlichen Attacken auf die Journalistin, die vor allem auf X berichtet. Am 3. März wurde sie in Wurzen mit einem leeren Kaffeebecher beworfen und am 22.04. in Freiberg geschlagen. Am 3. Mai wurde sie außerdem in Brand-Erbisdorf brutal angerempelt und jemand schnippte eine brennende Zigarette nach ihr.
4 weitere Gewalttaten wurden auf verschwörungstheoretischen Versammlungen verübt, die seit der Corona-Pandemie oftmals nicht mehr eindeutig von rechtsradikalen Veranstaltungen zu trennen sind. Beide Szenen zeichnen sich durch ihren Hass auf die sogenannte „Lügenpresse” und ihre Kritik an demokratischen Prozessen aus.
Manche Extremist*innen ließen sich sogar bei der Tat filmen: In Leun fand am 13. Januar ein Treffen der Neonazi-Partei "Die Heimat" statt. Am Rande der Versammlung griff der hessische Landesvorsitzende der Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ (JN), Thassilo Hantusch, Reporter der recherche-nord an, welche die Szene später veröffentlichten.
Am 10. August attackierten zwei Neonazis beim Christopher Street Day (CSD) in Braunschweig einen jungen Reporter, der gerade die Auseinandersetzung zwischen einem CSD-Teilnehmer und Mitarbeitenden eines AfD-Infostands filmte. Die Neonazis näherten sich von hinten, rissen ihm das Telefon aus der Hand und warfen es weg. Er bekam einen Tritt mit dem Knie in die Genitalien und musste mit Prellungen im Intimbereich in die Notaufnahme.
Auch am Rand von Anti-Abtreibungs-Demonstrationen kam es zu Übergriffen: Am 7. Dezember etwa sprühte eine Teilnehmerin in Berlin einem Fotojournalisten Pfefferspray ins Gesicht. Er erlitt Verletzungen der Atemwege. Die Täterin wurde gefasst. Laut Polizei stehen die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung vor dem Abschluss. Zudem wurde in der Nacht zum 3. Januar das Redaktionsgebäude des Eichsfelder Tageblatts mit Hakenkreuzen beschmiert, später im Jahr wurde es erneut besprüht.
Ende des Jahres rückte die Gefahr durch Rechtsextremist*innen nochmal in den Fokus: Am 21. Dezember in Magdeburg versammelten sich gewaltbereite Rechtsradikale im Nachgang des Anschlags auf den dortigen Weihnachtsmarkt. Einem Reporter wurde das Smartphone aus der Hand geschlagen. Zwei andere Reporter wurden geschlagen und getreten, anwesende Medienschaffende beschrieben die Polizei als hilfsbereit, aber hilflos. Stattdessen schützten Gegendemonstrant*innen die Angegriffenen.
Nach den Recherchen von RSF haben Angriffe aus dem rechtsextremen Lager seit 2015 zugenommen. Berichterstattende, die über diese Szenen berichten, warnen vor einer weiteren Zunahme von Gewalt. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer, da gerade Lokalreporter*innen, die immer wieder angegriffen werden, dies nicht jedes Mal melden.
Blockaden und andere Übergriffe
Ein anderes Phänomen, das RSF im Februar 2024 beschäftigte, waren die Blockaden von Zeitungshäusern und Druckereien durch Traktoren. Mindestens fünfmal hatten Demonstrierende deutschlandweit die Auslieferung von Zeitungen behindert. Betroffen waren verschiedene Medien und Verlage in Villingen-Schwenningen, Hamburg, Kempten, Bremerhaven und Ahrensburg. Das Problem daran: Demonstrationsfreiheit ist zwar ein Grundrecht, doch die Auslieferung von Presseerzeugnissen zu behindern, verletzt ein anderes Grundrecht – das Recht, “seine Meinung in Wort, Schrift und Bild zu äußern und zu verbreiten”.
Auch abseits von politischen Versammlungen kam es zu Attacken gegen die Pressefreiheit. Nach einem Interview mit dem syrischen Sänger Al Shami in Düsseldorf wurde ein Reporter der Deutschen Welle (DW), Adonis Alkhaled, am 14. Oktober von Sicherheitskräften beleidigt und verprügelt. Neben homophoben Sprüchen fielen auch Kommentare über die aus Tätersicht zu israelfreundliche Berichterstattung der DW.
Aufmerksamkeit erregte ein Vorfall in Erfurt am 11. April, bei dem ein Passant den Welt-Reporter Steffen Schwarzkopf während einer Liveschalte zum TV-Duell zwischen Björn Höcke und Mario Voigt auf den Kopf schlug. Der Tatverdächtige wurde aufgrund der Aufnahmen durch die Polizei identifiziert.
An verschiedenen anderen Orten wurden Reporter*innen von einer betrunkenen Passantin, einem cholerischen Bauarbeiter oder dem Ordner einer Veranstaltung im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft der Herren attackiert. Das Jahr 2024 endete mit einem brutalen Vorfall im Verwaltungsgericht Berlin: Am 17. Dezember versetzte ein vorbestrafter Mann aus der arabischen Familie Al-Zein einem Spiegel TV-Journalisten im Gerichtsflur einen Faustschlag ins Gesicht. Gegen den Täter läuft ein Gerichtsverfahren.
Um Reporter*innen besser zu schützen, hat RSF zusammen mit Partnerorganisationen einen Schutzkodex entwickelt. Darin sind praktische Maßnahmen für Medienhäuser formuliert, mit denen sie ihre Mitarbeitenden besser vor Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken, Morddrohungen per E-Mail oder körperlichen Übergriffen auf der Straße schützen können. RSF ruft alle deutschen Medien dazu auf, diesem Schutzkodex beizutreten. Bisher haben dies zwölf Medienhäuser getan, eins davon ist im Jahr 2024 beigetreten.
Alle weiteren Entwicklungen
Alle weiteren Erkenntnisse der Nahaufnahme 2025 finden Sie in der PDF-Version zum Download. Darin werden folgende Themen zusätzlich dargestellt:
Pressefreiheit rund um Nahost-Berichterstattung unter Druck
Gesetze, SLAPP-Klagen und Spionage-Software
Medienvielfalt
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