Corona-Meldung
Pressefreiheit in der Corona-Krise
17.04.2020
Appell an UN und WHO
In einem Brief an die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation WHO bekräftigt Reporter ohne Grenzen (RSF) seine Sorgen um die Pressefreiheit im Zuge der Corona-Pandemie. Das Schreiben ruft UN-Generalsekretär Antonio Guterres und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus dazu auf, an Mitgliedsstaaten, die in der Corona-Krise die Pressefreiheit verletzen, zu appellieren und die Einhaltung der Presse- und Informationsfreiheit einzufordern.
Bereits vor zwei Tagen hatte RSF in einem Schreiben an zwei Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen gefordert, Regierungen zu verurteilen, die unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes gegen unabhängige Berichterstattung vorgehen und damit die öffentliche Gesundheit sowohl in ihren eigenen Ländern als auch in der übrigen Welt gefährden. Die Corona-Pandemie hat in vielen Ländern weltweit gravierende Auswirkungen auf die Pressefreiheit, welche RSF auf einer Themenseite dokumentiert.
In dem Brief an UN und WHO schreibt RSF-Generalsekretär Christophe Deloire: "Sie haben gesagt, dass die Covid-19-Pandemie 'die schwierigste Krise ist, mit der wir seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert waren'. Unter diesen dramatischen Umständen möchte ich mit Ihnen unsere Besorgnis über die Welle von Verletzungen der Pressefreiheit durch viele Regierungen als Reaktion auf diese beispiellose Krise teilen. Indem Regierungen den Zugang zu verlässlichen, unabhängigen und vielfältigen Informationen über die Pandemie verhindern, verschärfen sie die Krise noch. Damit bedrohen sie das Leben von Millionen von Menschen."
RSF fordert den UNO-Generalsekretär und den WHO-Generaldirektor auf, gemeinsam zu erklären, dass das Recht auf Information ein wesentlicher Bestandteil des Rechts auf Gesundheit ist. Zudem appelliert RSF an beide, die Verletzungen der Pressefreiheit zu verurteilen, die trotz (oder unter dem Vorwand) der Corona-Krise begangen werden, und Maßnahmen zum Schutz von Journalistinnen, Journalisten und Medien zu fordern, damit diese weiter ihrer Arbeit nachgehen können.
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