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Türkei

Seit der Niederschlagung des Putschversuchs von 2016 gehen Regierung und Justiz härter denn je gegen kritische Journalist*innen vor. Dutzende wurden aufgrund ihrer Berichterstattung zu teils langjähriger Haft verurteilt, viele warten seit Jahren auf ihre Urteile oder wehren sich in Berufungsinstanzen gegen Haftstrafen. Andere sind ins Ausland geflohen. Ausländische Korrespondent*innen warten mitunter monatelang auf die Verlängerung ihrer Akkreditierungen. Die einst pluralistische Medienlandschaft steht inzwischen fast vollständig unter Kontrolle der Regierung oder regierungsnaher Geschäftsleute. Im Internet werden Tausende journalistische Beiträge blockiert. Die Wahlen 2023 – zu Gunsten von Recep Tayyip Erdogan – waren von der Verhaftung Dutzender kurdischer Journalisten geprägt.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 158 von 180
Interview

Zum Weltfrauentag: Verfolgte Journalist*innen

Weltweit werden auch Journalist*innen immer stärker verfolgt. Wir haben mit zwei aus der Türkeiüber ihre Arbeitsbedingungen gesprochen.

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© picture alliance/ASIAN NEWS NETWORK/The Phnom Penh Post

© picture alliance/ASIAN NEWS NETWORK/The Phnom Penh Post

Ein Zeichen für die Pressefreiheit in der Türkei

Fonts for Freedom

Mit der Webseite fonts-for-freedom.com stellt ROG sicher, dass die Schriftarten der geschlossenen Medien symbolisch weiter existieren und verwendet werden können. Die Schriftarten sind nach den entsprechenden Zeitungen benannt und bleiben auf diese Weise namentlich dauerhaft in Erinnerung. 

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht an einem Pult während einer Versammlung. Er guckt grimmig und hebt seinen rechten Zeigefinger.
Türkei15.04.2025

Welle von Festnahmen gegen Medien

Seitdem Istanbuls Bürgermeister Ekrem İmamoğlu am 19. März verhaftet wurde, was landesweite Proteste auslöste, werden unabhängige Medien zunehmend an ihren Recherchen gehindert. In den vergangenen zwei Wochen kamen in der Türkei mindestens zwölf ...

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Joakim Medin, Sonderkorrespondent des schwedischen Mediums Dagens ETC, wurde am 27. März direkt nach seiner Ankunft in Istanbul festgenommen. © Joakim Medin
Türkei03.04.2025

RSF verurteilt Vorgehen gegen Journalisten

Update:  Ein Gericht in Ankara hat den Einspruch gegen die Untersuchungshaft von Joakim Medin abgelehnt. Nach Angaben der türkischen Menschenrechtsorganisation Media and Law Studies Association (MLSA) habe das Gericht entschieden, dass der Haftbefehl gegen den ...

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Tausende protestieren in Istanbul gegen die Festnahme von Ekrem İmamoğlu – Journalistinnen und Journalisten, die darüber berichten, werden mit Gewalt und Festnahmen konfrontiert
Türkei24.03.2025

Massive Gewalt und Festnahmen

Update:  Die Journalistinnen und Journalisten Yasin Akgul, Bulent Kiliç, Zeynep Kuray und Ali Onur Tosun kamen am 27. März nach drei Tagen in Gewahrsam wieder frei. Doch die Behörden haben die Vorwürfe nicht fallenlassen. Laut türkischen Medienberichten hat ...

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© picture alliance / abaca
Länderbericht

Der Kurdenkonflikt
und die Medienfreiheit

Das Ende des Waffenstillstands mit der militanten Kurdischen Arbeiterpartei PKK 2015 bedeutete neue Einschränkungen für die Medien.

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Kampf gegen Straflosigkeit

Bei Recherche verschwunden

Korrespondent Nazım Babaoğlu wollte 1994 einem Hinweis auf die Aktivitäten einer regierungstreuen Miliz nachgehen. Von der Recherche kehrte er nicht zurück.

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